MundSchätzchen 2020
MundSchätzchen für Abiprüfungen und Abschlussprüfungen
Mehrere Gymnasien hatten uns sowohl angeschrieben als auch angerufen und nachgefragt, ob wir ihnen für die Abiturprüfungen für Schüler und Lehrer Masken zur Verfügung stellen könnten.
Wir hatten dann mit mehreren Lehrern aus unserem Netzwerk gesprochen, um ein Meinungsbild einzuholen. Erfuhren dann, dass für die Prüfungen alles mögliche geregelt war, aber eine Maskenregelung nicht vorkam.
Da wir nach dem Prinzip entscheiden, nicht zu selektieren, keinen zu bevorzugen, haben wir uns auf Empfehlung der Schulen an die übergeordnete Behörde, das Schulamt, gewendet.
Wir haben mit der Schulrätin Frau Becker ein Kontingent von 1000 Masken vereinbart. Diese haben wir Frau Becker übergeben. Im Schulamt konnten sich dann die Schulen ihre Kontingente abholen.
Der Bitte von Frau Becker, auch die Gemeinschaftsschulen zu berücksichtigen, kamen wir mit einer Zusage von weiteren 500 Masken nach.
Mit unserem MundSchätzchen-Geschenk verbinden wir auch immer eine Würdigung der Beschenkten. Wollen ein Dankeschön für ihren Einsatz für die Gesellschaft nicht nur Aussprechen, sondern unseren ernsthaften Dank auch durch eine erbrachte von Herzen kommende Leistung belegen.
Peter Weiland (LGOOO☀️☀️☀️)
aus dem Vorstand der NähMaSchine
(geschrieben am 26.04.2020)
MundSchätzchen 2020
Gut geschützt durch die Prüfungen
Von Susanne Wittorf in den Kieler Nachrichten 22.04.2020
Rund 1500 Schüler schreiben in diesem Frühjahr ihre Abschlussarbeiten an den weiterführenden Schulen Neumünsters. Damit die jungen Menschen gut geschützt durch ihre Prüfungen kommen, spendierte ihnen das Bürgernetzwerk Nähmaschine kostenlose Masken im Warenwert von über 10.000 Euro.
Neumünster
Stellvertretend für alle weiterführenden Schulen nahm Schulrätin Bettina Becker einen Teil der handgefertigten Mund-Nasen-Schutzmasken aus weißem Baumwollstoff gestern auf dem Gelände der Gemeinschaftsschule Brachenfeld entgegen. „Die Masken für die rund 1000 Abiturienten wurden bereits in der letzten Woche verteilt“, sagte Becker. „Die restlichen 500 Exemplare für Jugendliche, die ihre schulische Laufbahn in diesem Jahr mit dem ersten, beziehungsweise mit dem mittleren Schulabschluss beenden, werden pünktlich zum Beginn der ersten Prüfungen am 5. Mai an die jeweiligen Schulen verteilt sein“, versprach Becker.
Ehrenamtliches Engagement für junge Menschen
Die Schulrätin lobte das große ehrenamtliche Engagement des inzwischen auf über 90 Näherinnen angewachsenen Bürgernetzwerkes Nähmaschine ausdrücklich. „Neben den immensen Materialkosten, die ihr Verein zur Verfügung stellt, ist es vor allem ihr Engagement für die Allgemeinheit – und in diesem Falle für die Jugendlichen, das mich zutiefst beeindruckt“, wandte sich Bettina Becker an Anita Mehrens und Tanja von Fragstein. Stellvertretend für ihre nähenden Kolleginnen, die Stoffzuschneider, die Kurierfahrer und den Koordinator der Aktion, Karl-Peter Weiland, übergaben die beiden engagierten Frauen gestern die schneeweißen Mund-Nasen-Schutzmasken.
Bürgernetzwerk zeigt seine Wirksamkeit
„Die Aktion, Schutzmasken für die Neumünsteraner zu nähen, halte ich für eine wahnsinnig gute Idee“, sagte Anita Mehrens. Da sie gerne nähe, habe sie sich sofort bei den Organisatoren der Nähmaschine gemeldet, als sie den Aufruf in der Zeitung gelesen habe. „Die Wirksamkeit eines Bürgernetzwerkes wird bei diesem Projekt besonders deutlich“, betonte Anita Mehrens. Jeder könne sich entsprechend seiner Zeit und seiner Fähigkeiten einbringen. „Wer nähen kann, setzt sich an die Maschine, wer gerne tüftelt, entwickelt eine Zuschneidemaschine, und wer gerne Fahrrad fährt, bringt die Zuschnitte zu den Näherinnen oder holt die fertigen Masken von dort wieder ab“, beschrieb sie das Konzept. „Alles funktioniert ohne Stress und ehe man sich versieht, entsteht ein riesiger Berg von Masken, die man an Institutionen, wie Altenheime, niedergelassene Ärzte oder das Frauenhaus übergeben kann.“
Masken werden gespendet und nicht verkauft
Selbst Menschen, die weder Zeit noch Muße hätten, um sich aktiv an der Maskenproduktion zu beteiligen, würden ihren Teil zum Allgemeinwohl zusteuern und das Projekt monetär unterstützen. „Dass die Masken gespendet und nicht verkauft werden, hat mich sofort überzeugt“, sagte die Boostedterin.
Tanja von Fragstein nickte zustimmend. „Ich bin momentan von der Arbeit freigestellt“, sagte die Neumünsteranerin. „Mein Engagement im Bürgernetzwerk Nähmaschine ist mein Beitrag zur Krisenbewältigung.